Schulsternwarte und Volkssternwarte Crimmitschau

Interessengemeinschaft Astronomie Crimmitschau e. V.

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Erlebnisbericht

von Eva Ewald, 09.02.2003

Das Astro-Camp 2000 - Ein Erlebnisbericht von Eva Ewald

Vom 29. Juli bis 6. August fand in der Sternwarte Crimmitschau wieder das Jugend-Astro-Camp statt. In diesem Jahr nutzten sechs Jugendliche, einige bereits zum zweiten Mal, diese Möglichkeit eine Woche lang gemeinsam ihrem Hobby, der Astronomie, nachzugehen und dabei auch andere Astro-Interessierte kennenzulernen. Eine besondere Rolle spielte hierbei das Computerkabinett der Sternwarte, allgemeiner Treffpunkt aller Campteilnehmer (neben Astroprogrammen konnte man sich auch mehr oder weniger zeitintensiv mit diversen Spielen befassen) und Kommunikationszentrum. Ein wichtiger Pluspunkt dieser elektronischen Geräte: Computer arbeiten wetterunabhängig. Wenn also, trotz vorbestelltem Sonnenschein und klarem Himmel, die unterschiedlichsten Wolkentypen maximal meteorologische Beobachtungen zuließen, konnte man sich mittels "Guide Star" die Sterne auf den Bildschirm holen und Pläne für die nächste klare Nacht schmieden.

Die erste dieser Nächte nutzten wir für eine Sightseeing-Tour quer über den gesamten Himmel: Von der Andromeda-Galaxie über den Kugelsternhaufen M 13 im Sternbild Herkules und die Offenen Sternhaufen h und chi Persei bis hin zum Ringnebel im Sternbild Leier und dem Hantelnebel, zwei Planetarischen Nebeln, wurde nahezu alles betrachtet, was der Himmel hergab. In den frühen Morgenstunden konnten sich die letzten Sieger über die Müdigkeit sogar noch an Jupiter und Saturn erfreuen und zu guter Letzt suchte man sich noch ein ruhiges Plätzchen zum Beobachten des Sonnenaufgangs.

In einer weiteren Beobachtungsnacht wurden verschiedene Sternfeldphotographien aufgenommen. Hiefür wurde eine Kamera parallel zu einem der Teleskope montiert. So konnte mit dem Teleskop auch die Kamera ausgerichtet und während der 10minütigen Belichtungszeit nachgeführt werden. Die so entstandenen Astrophotos, z. B. von Cassiopeia, dem Drachen und dem Schwan, zeigen auch einige Nebelregionen und Sternhaufen.
Zum Thema Photographie wurde aber nicht nur hinter der Kamera gearbeitet. Die Campteilnehmer konnten auch in der Dunkelkammer selbst Photos entwickeln.

Neben nächtlichen Beobachtungen stand natürlich auch in diesem Jahr wieder die Sonnenbeobachtung auf dem Programm. Dank des neuen Ha-Coronado-Filters waren wunderbare Beobachtungen der Protuberanzen, Gasauswürfe von der Sonne, möglich. Oftmals konnten hier schon im Laufe weniger Stunden oder sogar Minuten deutliche Veränderungen festgestellt werden. Natürlich wurden auch mittels Projektionstechnik Sonnenflecken und -fackeln erfasst und aufgezeichnet. Zu Ende des Camps lag eine umfangreiche Beobachtungsserie vor, anhand derer gut die Entwicklung einzelner Strukturen der Sonnenchromosphäre nachvollzogen werden kann.

Natürlich durfte auch in diesem Jahr eine Exkursion in eine andere astronomische Einrichtung nicht fehlen. Diesmal fuhren wir nach Sonneberg, um der dort ansässigen bekannten Sternwarte einen Besuch abzustatten. Nachdem wir uns durch heftige Regengüsse gekämpft hatten, erreichten wir unser Ziel: Hinter einem Schleier aus Nebel und Nieselregen konnten wir das Gelände der Sonneberger Sternwarte sehen. Während einer Führung durch die diversen Gebäude und drei der sieben Kuppelräume konnten wir die Schmidtkamera, sowie einen der Astrographen und das Gründergerät der Sternwarte betrachten. Besonders auch die Größe der Geräte war wirklich beeindruckend. An dem ältesten Teleskop sahen wir sogar einen Fliehkraftregler, eine ältere Technik für Teleskopnachführungen, in Betrieb. Anschließend besichtigten wir noch das Museum der Sternwarte. Insgesamt war es ein schöner und interessanter Tag in Sonneberg - auch wenn man "Sonne" maximal auf dem Ortschild gesehen hat.

Zwischen den verschiedenen Programmpunkten gab es aber auch ausreichend Freizeit für jeden, die meist für einen Stadtbummel genutzt wurde, oder aber um Schlaf nachzuholen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Camp wirklich Spaß gemacht hat. Daran können auch einige misslungene Frühstückseier nichts ändern. Also, vielleicht sieht man sich einmal wieder. Eventuell zum nächsten Camp? (Bis dahin ist auch genug Zeit um Eier kochen zu üben!)