Schulsternwarte und Volkssternwarte Crimmitschau

Interessengemeinschaft Astronomie Crimmitschau e. V.

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Partielle Mondfinsternis am 16. Juli 2019

von Andreas Fritsche, 21.04.2019
In der Nacht vom 16. zum 17. Juli findet eine partielle Mondfinsternis statt, die in Deutschland in ihrem gesamten Verlauf sichtbar ist.

Wo und wann kann man die Mondfinsternis sehen?

Eine Mondfinsternis kann prinzipiell gleichzeitig von allen Orten auf der Erde gesehen werden, bei denen der Mond über dem Horizont steht. Das ist im gesamten deutschsprachigen Raum der Fall. Je nach Beobachtungsort beginnt die Finsternis ca. eine Viertelstunde (Hamburg) bis ca. eine Stunde (München) nach Mondaufgang. Das bedeutet, dass der Mond im nördlichen Teil Deutschlands zu Beginn der Finsternis noch relativ tief über dem Horizont steht. Aber auch an allen anderen Orten ist eine freie Sicht auf den südöstlichen Horizont erforderlich.

Ablauf der Mondfinsternis am 16. Juli 2019 im Detail

Eintritt in den Kernschatten: 22:01 Uhr MESZ
Mitte der Finsternis (maximale Bedeckung): 23:31 Uhr MESZ
Austritt aus dem Kernschatten: 01:00 Uhr MESZ

Die Dauer der Finsternis beträgt demnach fast genau drei Stunden.

Da es sich um eine partielle Finsternis handelt, wird der Mond nicht vollständig verfinstert, so dass es keine totale Phase gibt. Zur Mitte der Finsternis befinden sich ungefähr 66% des scheinbaren Monddurchmessers im Kernschatten der Erde. (Abb. 1)

Den zeitlichen Ablauf der Mondfinsternis und die geometrischen Verhältnisse zeigt sehr anschaulich die von Arnold Barmettler (Langnau am Albis, Schweiz) gestaltete Grafik (Abb. 2), die wir mit dessen freundlicher Genehmigung von astronomie.info (https://eclipse.astronomie.info/2019-07-16/) übernommen haben. Dort und auf https://www.calsky.com/ finden Sie weitere Infos und Animationen zur Mondfinsternis.

Wie kann man die Mondfinsternis am besten beobachten?

Da sich das Ereignis anfangs in nur geringer Höhe abspielt, ist eine freie Sicht zum Südost-Horizont Voraussetzung für eine erfolgreiche Beobachtung. Die Abbildungen 3 bis 5 geben einen Eindruck vom jeweiligen Himmelsanblick zu Beginn, zur Mitte und am Ende der Mondfinsternis. Für die Beobachtung genügt das bloße Auge. Noch eindrucksvoller erscheint die Mondfinsternis im Fernglas. Diese kleine Optik genügt schon, um bei dieser Gelegenheit Details auf der Mondoberfläche wie Krater, Ringwälle und Tiefebenen sehen zu können.

Abb-1
Bei einer partiellen Mondfinsternis wird der Mond nur zum Teil vom Kernschatten der Erde bedeckt. Die Finsternis im Juli 2019 hat etwa den gleichen Bedeckungsgrad wie auf dieser Aufnahme.
Autor: IGAC e. V., Frank Andreas und Maik Schaffer
Abb-2
Der zeitliche Ablauf der Mondfinsternis. Die Ein- und Austritte aus dem Halbschatten sind visuell nicht zu erfassen. Interessant sind die drei mittleren Positionen des Mondes im Kernschatten der Erde. Von rechts nach links erfolgen im zeitlichen Verlauf der Eintritt in den Kernschatten (Beginn der Finsternis), die Phase der maximalen Verfinsterung und der Austritt aus dem Kernschatten (Ende der Finsternis). (Quelle: https://eclipse.astronomie.info/2019-07-16/ und https://www.calsky.com/)
Autor: Arnold Barmettler
Abb-3
Himmelsanblick über dem Südost-Horizont zu Beginn der Finsternis. In der Nähe des Mondes können wir Saturn im Schützen und etwas weiter westlich Jupiter in der Nähe des Skorpions sehen.
Abb-4
Die Finsternis hat ihren Höhepunkt und damit den maximalen Bedeckungsgrad erreicht.
Abb-5
Die Finsternis ist zu Ende und der Vollmond strahlt im Süden wieder in gewohnter Helligkeit.
Maximum
Partielle Mondfinsternis in maximaler Bedeckung, kurz bevor die Wolken alles zudeckten.
Sternwarte Crimmitschau
Autor: Frank Andreas