Schulsternwarte und Volkssternwarte Crimmitschau

Interessengemeinschaft Astronomie Crimmitschau e. V.

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Der Planetenhimmel im September und Oktober 2018

von Andreas Fritsche, 30.08.2018
Vorschau auf den Planetenhimmel und andere Himmelsereignisse im September und Oktober 2018

Merkur stand im Vormonat in westlicher Elongation zur Sonne. Anfang September geht der Planet erst auf, wenn schon die nautische Dämmerung begonnen hat. Das ist der Zeitpunkt, wenn die Sonne 12 Grad über dem Horizont steht. Nur noch die hellsten Sterne sind dann noch sichtbar, so dass der horizontnahe Merkur in den Strahlen der aufgehenden Morgensonne verblasst. Im Oktober verläuft die Bahn des Merkurs sehr flach, so dass in unseren Breitengraden eine Beobachtung unmöglich ist.

Nachdem uns Venus als heller Abendstern durch den Sommer begleitet hat, zieht sie sich im September vom abendlichen Sternhimmel zurück. Ihre Sichtbarkeitsdauer in der Dämmerung nimmt drastisch ab. Am 21. September erreicht Venus mit -4.8 mag ihre maximale Helligkeit - der Astronom spricht vom "Größten Glanz" (Abb. 1). Im Fernrohr zeigt sie sich zu ca. 25% beleuchtet, hat also eine Sichelgestalt ähnlich unserem Mond (Abb. 2). Ende September wird Venus unsichtbar.

Mars stand im Juli in Opposition zur Sonne und damit der Erde am nächsten. Nun entfernt er sich wieder rasch von uns. Der Durchmesser des Planetenscheibchens wird kleiner und auch seine Helligkeit verringert sich von -2.1 Größenklassen Anfang September bis auf -0.6 Größenklassen Ende Oktober. Trotzdem bleibt Mars ein auffälliges Gestirn der ersten Nachthälfte. In der Nacht vom 19. Auf den 20. September wird der rote Planet vom Mond überholt (Abb. 3).

Jupiter zieht sich allmählich vom Abendhimmel zurück. Im September kann er noch in der hellen Abenddämmerung über dem Südwesthorizont erspäht werden. Seine Untergänge verfrühen sich immer mehr, so dass der Riesenplanet im Oktober praktisch nicht mehr zu beobachten ist.

Saturn bleibt vorerst weiter ein Beobachtungsobjekt am Abendhimmel. Er verändert seine Stellung in Bezug auf den Sternhimmel nur wenig. Damit ist der Ringplanet nach Einbruch der Dunkelheit bis Ende Oktober in relativ niedriger Höhe über dem südwestlichen Horizont zu finden. Im Fernrohr zeigt Saturn seinen mit 26,5 Grad immer noch weit geöffneten Ring.

Abb. 1 Venus
Himmelsanblick über dem Südwest-Horizont am frühen Abend des 21. September mit Venus als heller Abendstern.
Autor: Erstellt mit Stellarium 0.17.0, www.stellarium.org
Abb. 2 Venus
Die Venus in Sichelgestalt, wie sie uns zur Zeit des größten Glanzes am 21. September erscheinen wird. In dieser Phase wurde sie auch von der US-amerikanischen Planetensonde "Pioneer Venus" fotografiert. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1987.
Autor: Quelle: NASA/Pioneer Venus Orbiter
Abb. 3 Mond_Mars_Saturn
Rendezvous von Mars und dem Mond am 19. September. Weiter westlich finden wir den Saturn. Himmelsanblick gegen 20.30 Uhr MESZ.
Autor: Erstellt mit Stellarium 0.17.0, www.stellarium.org