Schulsternwarte und Volkssternwarte Crimmitschau

Interessengemeinschaft Astronomie Crimmitschau e. V.

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Der Planetenhimmel im Januar und Februar 2018

von Andreas Fritsche, 22.12.2017
Vorschau auf den Planetenhimmel und andere Himmelsereignisse im Januar und Februar 2018

Der Planetenhimmel im Januar und Februar 2018

Auch zu Beginn des neuen Jahres ist (mit Ausnahme der Venus) kein heller Planet am Abendhimmel zu finden. Den Auftakt für die Planetensichtbarkeit zu Jahresbeginn macht Merkur. Zu Neujahr erreicht der flinke Planet seine größte westliche Elongation mit einem scheinbaren Sonnenabstand von ca. 22 Grad. Das reicht aus, um Merkur unter guten Beobachtungsbedingungen in der Morgendämmerung tief im Südosten zu erspähen. Die günstigste Beobachtungszeit ist kurz nach 07.00 Uhr (Abb. 1). Bereits nach dem 10. Januar werden wir nach Merkur vergeblich Ausschau halten.

Venus steht Anfang Januar in Konjunktion zur Sonne und zieht mit dieser unsichtbar über den Tageshimmel. Erst in der dritten Monatsdekade des Februar gewinnt sie eine ausreichende Distanz zur Sonne und taucht, zunächst recht zögerlich, am Abendhimmel auf. Am Monatsende geht Venus gegen 19.00 Uhr unter, so dass die mögliche Beobachtungsdauer nur ca. eine halbe Stunde beträgt. (Abb. 2)

Der Mars ist im Januar und Februar ein Objekt des morgendlichen Himmels. Er ist allerdings noch relativ lichtschwach. Auch im Fernrohr zeigt der Planet aufgrund seiner noch großen Entfernung von der Erde keine Details. Am Morgen des 7. Januar kommt es zu einer recht engen Begegnung von Mars und Riesenplanet Jupiter. Der Abstand der beiden Planeten beträgt nur 0,2 Grad (Abb. 3).

Jupiter geht in den folgenden Monaten immer früher auf. Am Jahresanfang überschreitet der Planet gegen 03.50 Uhr die Horizontlinie, Ende Februar geht Jupiter bereits eine halbe Stunde nach Mitternacht auf.

Ringplanet Saturn stand am Jahresende in Konjunktion zur Sonne. Im Januar zeigt sich Saturn nur kurz in der morgendlichen Dämmerung. Erst im Februar erfolgen die Aufgänge des Planeten früher, so dass sich die Sichtbarkeitsdauer bis Ende des Monats auf zwei Stunden erhöht. Eine Planetenparade von Jupiter, Mars und Saturn können wir am Morgen des 8. Februar bewundern. Dazu gesellt sich der abnehmende Halbmond. (Abb. 4) Um den tief am Horizont stehenden Saturn sehen zu können, ist eine uneingeschränkte Sicht in südöstlicher Richtung Voraussetzung.

Bedeckung von Aldebaran durch den Mond

Nachdem die Bedeckung des hellen Sterns Aldebaran (Hauptstern des Sternbildes Stier) im November letzten Jahres zumindest in Sachsen hinter einem wolkenverhangenen Himmel stattfand, haben wir am 23. Februar eine erneute Chance, dieses Himmelschauspiel beobachten zu können. Und diesmal sogar zur bequemen Beobachtungszeit in den frühen Abendstunden. Zugleich findet die Bedeckung fast genau im Süden in einer Höhe von ca. 55 Grad statt. Die Beobachtung sollte jedoch aus zweierlei Gründen mit einem Fernglas erfolgen. Der Anfang der Bedeckung findet zwar am dunklen Mondrand statt, aber zu dieser Zeit ist der Himmel noch recht hell, so dass es schwierig sein dürfte, Aldebaran trotz seiner großen Helligkeit mit bloßem Auge zu erkennen. Der Austritt erfolgt am hellen Mondrand. Hier ist das begrenzte Auflösungsvermögen unserer Augen der Grund, warum wir auch in diesem Fall zum Fernglas oder Teleskop greifen sollten. Die Abbildung 5 zeigt die Position des Aldebarans kurz vor und nach der Bedeckung. Der Eintritt des Sterns am östlichen (dunklen) Mondrand erfolgt um 17.56 Uhr, der Austritt am westlichen (hellen) Mondrand um 18.58 Uhr. Diese Zeiten sind für Leipzig gerechnet. Für andere Orte können sich aufgrund der Mondparallaxe Abweichungen von mehreren Minuten ergeben.

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Abb. 1: Merkur am südöstlichen Morgenhimmel zu Jahresanfang gegen 07.00 Uhr. (Erstellt mit Stellarium 0.16.0 www.stellarium.org)
Autor: Andreas Fritsche
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Abb. 2: In der letzten Monatsdekade des Februars kann die Venus als Abendstern für kurze Zeit in der Dämmerung gesehen werden. (Erstellt mit Stellarium 0.16.0 www.stellarium.org)
Autor: Andreas Fritsche
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Abb. 3: Während der ersten beiden Januarwochen zieht Mars am Riesenplaneten Jupiter vorbei. Himmelsanblick zum Zeitpunkt der größten Annäherung am 7. Januar gegen 07.00 Uhr. (Erstellt mit Stellarium 0.16.0 www.stellarium.org)
Autor: Andreas Fritsche
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Abb. 4: Planetenparade am Morgen des 8. Februar um 06.00 Uhr: Jupiter, Mars und Saturn stehen über dem Südost-Horizont fast in einer Linie. (Erstellt mit Stellarium 0.16.0 www.stellarium.org)
Autor: Andreas Fritsche
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Abb. 5: Bedeckung von Aldebaran durch den Mond am 23. Februar. Angegeben ist neben den Kontaktzeiten die Position von Aldebaran in Bezug auf den Mond. (Erstellt mit Stellarium 0.16.0 www.stellarium.org)
Autor: Andreas Fritsche