Schulsternwarte und Volkssternwarte Crimmitschau

Interessengemeinschaft Astronomie Crimmitschau e. V.

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Der Planetenhimmel im November und Dezember 2017

von Andreas Fritsche, 25.10.2017
Vorschau auf den Planetenhimmel und andere Himmelsereignisse im November und Dezember 2017

Merkur erreicht am 24. November seine größte östlicher Elongation und damit seinen scheinbar größten Abstand von der Sonne. Mit einer südlichen Deklination von - 26° ist es in unseren Breiten jedoch nicht möglich, den innersten Planeten unseres Sonnensystems aufzuspüren. Ähnlich unspektakulär ist seine Morgensichtbarkeit im Dezember. Nur unter ganz guten Bedingungen kann Merkur dann ab den Weihnachtsfeiertagen bis zum 10. Januar 2018 gegen 07.00 Uhr für kurze Zeit gesehen werden. Allerdings befindet sich der Planet zu diesem Zeitpunkt nur ca. 5° über dem südöstlichen Horizont. (Abb. 1)

Die Venus beendet im November ihre Sichtbarkeitsperiode als Morgenstern. Ihre Aufgänge verspäten sich immer mehr. Im Laufe des Monats verblasst sie allmählich in den Strahlen der aufgehenden Sonne. (Abb. 2)

Mars ist in den letzten beiden Monaten des Jahres ein noch unscheinbares Objekt. Erst gegen 04.00 Uhr überschreitet unser äußerer Nachbar die Horizontlinie. Bis zum Jahresende verfrühen sich seine Aufgänge nur geringfügig. Aufgrund seiner noch großen Entfernung ist er auch im Fernrohr noch kein attraktives Objekt.

Jupiter wird im Dezember als Planet am Morgenhimmel sichtbar. Die Sichtbarkeitsdauer nimmt zu, da der Riesenplanet immer früher aufgeht. Am Monatsende erscheint der Planet gegen 05.20 Uhr über dem Südosthorizont, zu Neujahr geschieht dies bereits um 03.55 Uhr.

Saturn strebt seiner Konjunktion zur Sonne entgegen und bleibt damit vorerst unsichtbar.

Das besondere Event: Bedeckung eines hellen Sterns durch den Mond

Auf seinem Weg über den Fixsternhimmel bedeckt der Mond relativ häufig Sterne, da sein scheinbarer Durchmesser immerhin ein halbes Grad (30 Bogenminuten) beträgt. Doch nur selten sind darunter Sterne heller als eine Größenklasse. Dies ist immer ein besonderes Ereignis, denn in diesen Fällen genügt zur Beobachtung bereits ein Fernglas oder sogar das bloße Auge.

In den frühen Morgenstunden des 6. November ist es wieder soweit. Es ist der Hauptstern des Sternbildes Stier, welcher von 03.58 Uhr bis 04.37 Uhr vom Mond bedeckt wird. Der Mond steht dabei in günstiger Höhe im Südwesten. Aldebaran hat eine visuelle Helligkeit von 0.87 mag und gehört damit zu den hellsten Sternen am Firmament.

Wenige Minuten vor der Bedeckung ist deutlich zu erkennen, wie sich der Stern Aldebaran dem Mondrand nähert, bis dieser schließlich vom Mond bedeckt wird. Der Austritt erfolgt in gleicher Weise eine knappe dreiviertel Stunde später. Da der Mond keine Atmosphäre hat, findet der Ein- und Austritt schlagartig statt. Die Abbildung 3 zeigt die Position des Sterns und die dazugehörigen Kontaktzeiten. Letztere sind für Crimmitschau/Sachsen gerechnet. Durch die Parallaxe des uns relativ nahen Mondes können für andere Beobachtungsorte Abweichungen bis zu mehreren Minuten auftreten. Da sowohl Ein- und Austritt am beleuchteten Mondrand stattfinden, ist zur Beobachtung ein Fernglas oder kleines Teleskop erforderlich.

Einen guten Eindruck vom visuellen Ablauf vermittelt das Video , das Frank Andreas bei der Aldebaranbedeckung vor zwei Jahren aufgenommen hat.

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Abb.1: Himmelsanblick des morgendlichen Himmels um die Jahreswende 2017/2018. Merkur erhebt sich nur wenige Grad über dem Horizont. In nordwestlicher Richtung finden wir Jupiter als auffällig helles Objekt, und in unmittelbarer Nähe Mars, erkennbar an seiner rötlichen Färbung. (Erstellt mit Stellarium 0.16.0, www.stellarium.org)
Autor: Andreas Fritsche
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Abb. 2: Die ersten Tage im November bieten noch einmal die Gelegenheit, Venus am Morgenhimmel aufzusuchen, bevor sie von der aufgehenden Sonne überstrahlt wird. Unser Bild zeigt den Anblick des Himmels Anfang November gegen 06.15 Uhr. . (Erstellt mit Stellarium 0.16.0, www.stellarium.org)
Autor: Andreas Fritsche
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Abb. 3: Ablauf der Sternbedeckung von Aldebaran durch den Mond am 06. November 2017.
Autor: Andreas Fritsche