Merkur, sonnennächster und schnellster Planet, wird in den Monaten Mai und Juni nicht zu sehen sein. Die beiden Elongationen (größter scheinbarer Winkelabstand von der Sonne) reichen nicht für eine Sichtbarkeit aus.
Venus bleibt im Mai noch Morgenstern. Sie nähert sich der Sonne jedoch immer mehr, bis sie schließlich Anfang Juni in den Strahlen der Sonne verblasst und damit unsichtbar wird.
Mars ist im Mai und Juni noch nicht zu beobachten.
Riesenplanet Jupiter ist noch kein attraktives Beobachtungsobjekt. Er bietet im Mai eine nur kurze Morgensichtbarkeit, die sich jedoch im Juni verbessert. Sein Aufgang verfrüht sich dann von anfangs 03:40 Uhr MESZ bis auf 02:00 Uhr MESZ Ende Juni.
Umso besser sind die Beobachtungsbedingungen für Ringplanet Saturn. Er ist im Mai und Juni ein ideales Beobachtungsobjekt und ab Einbruch der Dunkelheit bis in die ersten Stunden nach Mitternacht zu sehen. Die Öffnung seiner Ringe fällt mit reichlich 7 Grad immer noch recht gering aus. Am Abend des 14. Mai befindet sich Saturn in der Nähe des zunehmenden Mondes in günstiger Höhe über dem Südhorizont (Abb. 1). Bereits in einem kleinen Fernrohr sind die Ringe des Saturns und sein größter Mond Titan zu sehen. Mit wachsendem Objektivdurchmesser und dem damit erreichbaren Helligkeitsgewinn sind auch die Monde Rhea und Dione zugänglich. Insgesamt besitzt Saturn 62 Monde, die meisten davon wurden durch Raumsonden entdeckt, wobei die kleinsten nur wenige Kilometer Durchmesser besitzen. Eine kleine Vorstellung von der Vielfalt gibt Abb. 2.
Am späten Abend des 15. Juni findet eine totale Mondfinsternis statt. Leider können wir nur den zweiten Teil beobachten, da der Mond erst um 21:20 Uhr MESZ aufgeht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Finsternis schon so weit fortgeschritten, dass die Totalität bereits eingetreten ist. Um 22:13 MESZ ist die Mitte der Finsternis erreicht. 45 Minuten später beginnt der Mond sich aus dem Kernschatten der Erde zu lösen - die Totalität ist zu Ende. Um Mitternacht schließlich geht die Mondfinsternis mit dem Austritt aus dem Kernschatten zu Ende. Für die Beobachtung ist eine freie Sicht auf den Südost-Horizont notwendig. Abb. 3 zeigt einen Eindruck vom Anblick der Finsternis.