Die beiden sich innerhalb der Erdbahn bewegenden Planeten Merkur und Venus sind in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres kaum sichtbar. Sie befinden sich nahe der Sonne und ihr Winkelabstand reicht nicht aus, um sich aus den Strahlen der Sonne für eine erfolgreiche Beobachtung lösen zu können. Lediglich Merkur kann unten günstigen Bedingungen von Mitte bis Ende Januar in der morgendlichen Dämmerung kurzzeitig gesehen werden.
Mars kommt am 29. Januar in die Oppositionsstellung zur Sonne und steht ihr damit, von der Erde aus gesehen, scheinbar gegenüber. Der erfahrene Beobachter weiß, dass dies die günstigste Beobachtungszeit ist. Der Planet ist dann die ganze Nacht über zu sehen, seine Entfernung zur Erde ist am geringsten, das Planetenscheibchen ist damit am größten und hellsten. Da diese Opposition diesmal aber im sonnenfernsten Punkt der Bahn des Planeten stattfindet, ist die größtmögliche Annäherung an die Erde noch nicht erreicht. Die Oberflächenstrukturen, die man beim Mars als Kontinente und Meere bezeichnet, werden nicht ganz so klar hervortreten. Jedoch wird man die weiße Polkappe auf jeden Fall beobachten können. Diese besteht zum größten Teil aus gefrorenem Kohlendioxid, aber auch aus Wassereis. Die Abbildungen 1 und 2 zeigen sowohl eine Übersicht als auch Details der Marsoberfläche. Einen Tag nach dem Mars kommt auch unser Mond in Oppositionsstellung, auch er steht dann der Sonne von uns aus gesehen gegenüber. Nur ist dieser Ausdruck beim Mond nicht üblich, wir sprechen dann schlicht und einfach vom Vollmond. Das bedeutet aber auch, dass er sich in der Nähe des Mars befindet. Abbildung 3 zeigt den Mond in der Nähe des Roten Planeten am späten Abend des 30. Januar.
Der Jupiter kann im Januar nur noch von Beginn der Dämmerung bis in die frühen Abendstunden beobachtet werden. Seine Untergangszeit verfrüht sich rapide von anfangs 20:30 Uhr bis 19:00 Uhr am Monatsende.
Saturn ist im Januar noch ein Objekt der zweiten Nachthälfte. Anfang Februar kann der Ringplanet jedoch bereits zwei Stunden vor Mitternacht beobachtet werden. Bis Ende Februar wird Saturn allmählich heller und seine Aufgänge verlagern sich immer mehr in die frühen Abendstunden. Im September 2009 hat die Erde die Ringebene des Saturns überschritten, so dass die Ringöffnung mit derzeit 5 Grad gering ausfällt. In dieser Phase fällt die Abplattung des Planeten umso mehr auf. Sie ist eine Folge seiner schnellen Rotation. Trotz seiner enormen Größe rotiert Saturn in nur ca. 10 Stunden einmal um seine eigene Achse.
Das Video zeigt die Saturnringe beim Durchflug der Raumsonde Cassini. Aufgenommen wurde mit einer Weitwinkelkamera aus 900 000 km Saturnentfernung. Spektakulär die Bewegung der Saturnmonde Enceladus und Mimas, die das Gesichtsfeld durchkreuzen. (Quelle: NASA/JPL/Space Science Institute)