Merkur steht am 21. Mai in Konjunktion zur Sonne. Das bedeutet, dass er in unmittelbarer Nähe zur Sonne steht und deshalb nicht sichtbar ist. Im Juni erreicht der Planet seine größte östliche Elongation. Aber auch hier sind die Beobachtungsbedingungen ziemlich ungünstig, da sich Merkur zur möglichen Beobachtungszeit nur ca. 4 Grad über den Nordwesthorizont erhebt.
Die Venus ist im Mai zwar noch am Morgenhimmel vertreten, ihren Glanz als Morgenstern hat sie jedoch verloren. Im Juni zieht sich der Planet endgültig vom Morgenhimmel zurück.
Auch Mars, der sich während seiner Opposition vor knapp einem Jahr als auffallend helles Objekt präsentierte, wird nun immer lichtschwächer. Seine Helligkeit sinkt im Mai weiter auf unscheinbare 1,7 Größenklassen. Der Untergang des Planeten erfolgt nun immer früher. Geht Mars am Monatsanfang eine Viertelstunde nach Mitternacht unter, so überschreitet er Ende Mai bereits um 23:45 Uhr MESZ den Horizont. Bevor Mars im Juni endgültig unsichtbar wird, bekommt er am Abend des 07. Mai noch einmal Besuch vom Mond (Abb. 1).
Jupiter überschreitet allmählich immer früher die südöstliche Horizontlinie. Zu Beginn des Monats Mai geht Jupiter wenige Minuten nach Mitternacht auf, Ende Mai hingegen schon ca. 22:00 Uhr MESZ. Ab diesem Zeitpunkt wird Jupiter die ganze Nacht zu beobachten sein. Die günstigste Zeit, um den Riesenplaneten und seine vier hellen Monde zu beobachten, kommt im Juni. Dann steht Jupiter in Opposition zur Sonne und ist uns damit auch am nächsten. Immerhin trennen uns auch dann noch ungefähr 640 Millionen Kilometer von Jupiter. Bis zu uns braucht das Licht des Planeten daher ca. 35 Minuten (zum Vergleich: Die Lichtlaufzeit von der Sonne beträgt acht Minuten). Während des gesamten Monats steht Jupiter nach Einbruch der Dunkelheit bereits in gut beobachtbarer Höhe und beherrscht mit einer Helligkeit von -2,6 Größenklassen den nächtlichen Sternenhimmel. Am späten Abend des 16. Juni kommt es zu einer engen Begegnung von Mond und Jupiter (Abb. 2). Trotz der großen Entfernung des Jupiters sind seine vier großen Monde schon in jedem Fernglas zu sehen. Der hellste von ihnen ist Ganymed, es folgen in absteigender Reihenfolge Io, Europa und Kallisto (Abb. 3). Nicht immer sind alle vier Monde zu sehen. In diesem Fall befinden sie sich vor dem Planetenscheibchen (Durchgang - dann nur im Fernrohr zu sehen), hinter ihm (Bedeckung) oder im Schatten des Planeten (Verfinsterung).
Saturn ist im Mai noch ein Objekt des morgendlichen Himmels. Allerdings verlegt er seine Aufgangszeit immer mehr in Richtung Mitternacht. Im Juni wird Saturn schließlich zum Planeten der gesamten Nacht. Der Ringplanet steht im Sternbild Schütze und erreicht damit auch zu seiner Kulmination nur eine Höhe von ca. 17 Grad. Um Saturn beobachten zu können, muss sich dieser nach seinem Aufgang aus den horizontnahen Dunstschichten lösen. Mitte Juni ist dies nach Mitternacht der Fall, Ende Juni bereits eine Stunde früher.