Merkur bleibt im Juli unseren Blicken verborgen. Erst in der letzten Augustwoche kann der Planet für kurze Zeit am Morgenhimmel „entdeckt“ werden. Etwa ab 05:15 Uhr finden wir Merkur dicht über dem östlichen Horizont. Der Beobachter muss sich beeilen, denn schon eine halbe Stunde später verblasst der scheue Planet in den Strahlen der aufgehenden Morgensonne. (Abb. 1)
Venus bleibt uns bis in den August hinein als Abendstern erhalten. Im Zeitraum von Anfang Juli bis Ende August nimmt ihre Helligkeit um eine halbe Größenklasse zu und erreicht dann -4.6 mag. Am Abend des 9. Juli zieht die Venus an Regulus, dem Hauptstern des Löwen, in nur 1,1 Grad Abstand (das ist etwa der zweifache Monddurchmesser) vorbei. (Abb. 2) Für die Beobachtung empfiehlt sich ein Fernglas, um auch Regulus in der Dämmerung sehen zu können. Am 17. August erreicht die Venus ihren größten scheinbaren Abstand von der Sonne. Der Planet bewegt sich auf einer nach Süden gerichteten Bahn und geht daher jetzt immer früher unter. Zum Monatsanfang lag die Untergangszeit der Venus bei 22:30 Uhr. Ende August geht der Planet bereits kurz nach 21:00 Uhr unter.
Mars ist jetzt das Highlight des sommerlichen Sternhimmels. Am 27. Juli steht der rote Planet in Opposition zur Sonne, zeitgleich mit dem Datum der totalen Mondfinsternis. Zu diesem Zeitpunkt ist Mars der Erde am nächsten. Die Entfernung zur Erde beträgt dann 57,6 Millionen Kilometer. Eine solche in astronomischen Maßstäben geringe Entfernung erreicht Mars erst wieder im Jahre 2035. Da es sich um eine Perihelopposition handelt, befindet sich Mars in Sonnennähe und ist entsprechend hell. Nach dem Untergang der Venus ist Mars mit -2,8 Größenklassen das hellste Gestirn am nächtlichen Himmel und übertrifft mit seiner Helligkeit auch Jupiter. (Abb. 3 zeigt den Mars während der Mondfinsternis am 27. Juli). Mars ist im Juli die ganze Nacht zu beobachten, im August geht der Planet allerdings schon in den frühen Morgenstunden unter. Durch die günstigen Beobachtungsbedingungen werden auch in Amateurteleskopen Strukturen auf der Oberfläche unseres Nachbarplaneten sichtbar, so zum Beispiel die hellen, aus gefrorenem Kohlendioxid und Wassereis bestehenden Polkappen und weiträumige Oberflächenstrukturen, die beim Mars Kontinente und Meere genannt werden. Die Abbildungen 4 und 5 vermitteln einen Eindruck vom visuellen Erscheinungsbild und den detailreichen Oberflächenstrukturen.
Jupiter zieht sich allmählich aus der zweiten Nachthälfte zurück und wird nach Einbruch der Dunkelheit zum Beobachtungsobjekt des abendlichen Sternhimmels. Erfolgt der Untergang des Gasriesen Anfang Juli gegen 02:20 Uhr, so überschreitet Jupiter Ende August bereits um 22:25 Uhr die Horizontlinie.
Der Ringplanet Saturn beendet seine Oppositionsperiode. Damit bietet er im Juli weiterhin ausgezeichnete Beobachtungsbedingungen. Mit seinem etwas fahlen, ruhig strahlendem gelblichen Licht und einer Helligkeit um die 0. Größenklasse ist er im Sternbild Schütze als auffälliges Gestirn auszumachen (Abb. 6). Erst im August zieht sich Saturn aus der zweiten Nachthälfte zurück. Ende August geht der Planet bereits eine Stunde nach Mitternacht unter.