Den sonnennächsten Planeten Merkur werden wir im Januar und Februar nur unter besten Beobachtungsbedingungen aufspüren können. Bis zum 3. Januar ist der Planet für kurze Zeit nach Einbruch der Dämmerung über dem Westhorizont zu sehen. Am Monatsende finden wir den flinken Planeten bereits in der Morgendämmerung. In beiden Fällen erreicht Merkur während der günstigsten Beobachtungszeit nur eine Höhe von ca. 5° über dem Horizont (Abb. 1 und Abb. 2).
Auch mit dem Beginn des neuen Jahres werden wir uns weiterhin an Venus als hell strahlenden Morgenstern über dem Südost-Horizont erfreuen können. Ihre Helligkeit beträgt immer noch -3.9 mag. Durch die jetzt wieder allmählich früher einsetzende Morgendämmerung verkürzt sich die Sichtbarkeitsdauer der Venus im Laufe des Monats um ungefähr eineinhalb Stunden. Im letzten Drittel des Februars zieht sich die Venus allmählich vom Morgenhimmel zurück.
Der Mars bleibt im Januar und Februar ein relativ unscheinbares Objekt am Morgenhimmel. Seine Aufgänge erfolgen zu Neujahr gegen 02:15 Uhr, Ende Februar bereits um 01:00 Uhr. Noch ist der rote Planet zu weit von der Erde entfernt, um mit Amateurfernrohren Details auf seiner Oberfläche sehen zu können.
Für Jupiter hingegen verbessern sich die Beobachtungsbedingungen. Seine Aufgänge verfrühen sich immer mehr. Geht der Riesenplanet Anfang Januar gegen 22:45 Uhr auf, so überschreitet er die Horizontlinie Ende Februar bereits um 18:35 Uhr. Bis dahin nimmt seine Helligkeit auf -2.5 mag zu, so dass Jupiter zum dominierenden Gestirn des Nachthimmels wird. Anfang Februar können wir mit der Beobachtung des Jupiters bereits eine Stunde vor Mitternacht beginnen, am Monatsende schon zwei Stunden früher (Abb. 3). Es ist immer wieder reizvoll, dass Wechselspiel der vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto zu beobachten. Ihre Position relativ zu Jupiter wird sich von Tag zu Tag ändern.
Saturn stand im November des vergangenen Jahres in Konjunktion zur Sonne. Das bedeutet, dass der Ringplanet erst in den Morgenstunden aufgeht. Mit Hilfe der Venus können wir Saturn am Morgen des 7. Januar knapp über dem Südost-Horizont auffinden. Dann steht Saturn ca. 2° südöstlich der hellen Venus, und etwas weiter östlich gesellt sich zu diesem Rendezvous die schmale Sichel des abnehmenden Mondes. Etwas abseits dieser Konstellation und in größerer Höhe treffen wir in nordwestlicher Richtung auf den Mars. (Abb. 4).