Wir konnten die Mondfinsternis mehr oder weniger erfolgreich beobachten. Trotz vorherrschender Wolken zeigte sich der verfinsterte Mond immer wieder einmal in den Wolkenlücken. Es gelang uns daher alle Phasen der Finsternis recht gut zu verfolgen und fotografisch zu dokumentieren. Einige Aufnahmen aus der Nacht sind auf der rechten Seite zu sehen.
Die visuellen Phänomene einer Mondfinsternis sind bereits mit dem bloßen Auge zu beobachten. Ein Fernglas leistet ausgezeichnete Dienste, denn bereits mit einem kleinen Typ von 8 x 30 sind Details auf der Mondoberfläche sichtbar. Wichtig ist nur, dass ein freier Blick nach Westen besteht, denn gegen Ende der Finsternis steht der Mond bereits nur noch wenige Grad über dem Horizont.
Die totale Mondfinsternis beginnt um 03.07 Uhr MESZ mit dem Eintritt des Vollmondes in den Kernschatten der Erde. Dieser Zeitpunkt resultiert aus den geometrischen Parametern von Sonne, Erde und Mond. Optisch ist der genaue Zeitpunkt kaum zu erfassen, da die Schattengrenze unscharf erscheint. Ursache hierfür ist die Atmosphäre unserer Erde. Während einer Zeitspanne von reichlich einer Stunde ist das Voranschreiten der Finsternis gut zu verfolgen. Die Bewegung des Schattens erfolgt vom nordöstlichen Mondrand hin zum südlichen Mondrand.
Diese erste Phase ist um 04.10 Uhr beendet – der Kernschatten hat die Mondoberfläche vollständig verdunkelt und die Totalität ist eingetreten. Um 04.47 Uhr MESZ hat die Mondfinsternis ihren Höhepunkt erreicht. Wir werden feststellen, dass der verfinsterte Vollmond nicht schwarz erscheint. Vielmehr zeigt er eine rötliche bis braune Färbung und auch jetzt lassen sich die größeren Mondformationen noch erkennen. Es ist wiederum die Atmosphäre der Erde, die diesen Effekt hervorruft. Das Sonnenlicht wird in dieser gestreut und in den Kernschatten hinein gebrochen. Die stärkere Streuung der langwelligen Lichtanteile bewirkt dann die typische Färbung des verfinsterten Mondes. Die Resthelligkeit des Mondes gibt uns Aufschluss über Zustand und Verschmutzungsgrad der Erdatmosphäre. Nach einem größeren Vulkanausbruch wird in der Regel eine relativ dunkle Finsternis zu beobachten sein. Um 05.23 Uhr MESZ schließlich ist die Totalität beendet und der Mondschatten bewegt sich allmählich in Richtung des südwestlichen Mondrandes.
Das Himmelsschauspiel findet sein Ende, wenn der Mond um 06.27 Uhr MESZ wieder vollständig aus dem Kernschatten der Erde ausgetreten ist. Nun beginnt es auch schon hell zu werden, denn bereits eine Viertelstunde nach dem Ende der Finsternis ist die Morgendämmerung angebrochen.