Im November bietet sich die letzte Möglichkeit, um den Merkur erspähen zu können. Die relativ steil aufsteigende Ekliptik beschert uns eine gute Morgensichtbarkeit. Am 1. des Monats erreicht der Planet seinen größten westlichen Winkelabstand von der Sonne. Dann kann der -0.6 mag helle Merkur ab ca. 05:45 Uhr dicht über dem Osthorizont aufgesucht werden. Nur 45 Minuten später verblasst er in den Strahlen der aufgehenden Sonne (Abb. 1).
Venus befindet sich noch zu nahe an der Sonne, um im November beobachtet werden zu können. Erst um die Weihnachtszeit meldet sich unser innerer Nachbarplanet als noch unscheinbarer Abendstern zurück. Dann kann die Venus nach Einbruch der Dämmerung im Südwesten in Horizontnähe beobachtet werden.
Mars beendet allmählich seine Sichtbarkeitsperiode. Nur in den ganz frühen Abendstunden hat der Beobachter die Gelegenheit, den roten Planeten aufsuchen zu können. Zu Heiligabend gegen 18:00 Uhr steht Mars gemeinsam mit der zunehmenden Sichel des Mondes in ca. 20 Grad Höhe über dem südwestlichen Horizont (Abb. 2).
Jupiter verlagert im November seine Aufgangszeit in die letzten Stunden vor Mitternacht. Im Dezember überschreitet der Riesenplanet immer früher die östliche Horizontlinie. Für den Beobachter, der Jupiter bereits in den Abendstunden aufsuchen will, wird der Planet jetzt interessant. Seine Aufgänge verfrühen sich von Anfang Dezember um 22:00 Uhr bis auf 20:00 Uhr gegen Jahresende (Abb. 3). Im Fernrohr zeigt sich das ovale Planetenscheibchen mit einem scheinbaren Durchmesser von 43 x 40 Bogensekunden. Mit einem Fernglas leicht erreichbar sind seine hellen vier Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Aufgrund ihrer Bewegung um Jupiter präsentieren sie sich dem Beobachter jeden Tag in einer anderen Position (Abb. 4).
Der Saturn stand Mitte November in Konjunktion zur Sonne. Auf die Beobachtung des Saturns werden wir daher bis ins neue Jahr hinein warten müssen.