Den sonnennächsten Planeten Merkur werden wir im September vergeblich suchen. Seine tiefe Deklination südlich der Ekliptik lässt eine Beobachtung noch nicht zu. Erst gegen Ende Oktober werden sich die Sichtbedingungen verbessern. Dann kann der erfahrene Beobachter den Planeten am Morgenhimmel für kurze Zeit ab 05.50 Uhr MEZ tief am Osthorizont stehend aufspüren (Abb.1). Als innerer Planet zeigt der Merkur Phasen wie der Mond, so dass wir am 30. Oktober einen „Halbmerkur“ am Himmel sehen. Allerdings ist für solche Beobachtungen ein Fernrohr nötig (Abb.2).
Nachdem sich die Venus während des gesamten Sommers als hell strahlender Morgenstern präsentiert hat, beendet sie nun allmählich ihre Sichtbarkeitsperiode. Ihre Aufgänge erfolgen immer früher und so wird Venus Mitte September in den Strahlen unseres Tagesgestirns verblassen.
Mars ist nur noch ein Objekt für die ersten Stunden unmittelbar nach Einbruch der nautischen Dämmerung. Anfang September geht der rote Planet bereits um 22.15 Uhr MESZ unter, gegen Ende des Monats aber bereits zwei Stunden früher. Ein ästhetischer Anblick ergibt sich am frühen Abend des 28. September. Dann gesellt sich zu Mars die Sichel des zunehmenden Mondes, und etwas westlich finden wir Saturn. Der helle Hauptstern im Sternbild Skorpion hat eine ähnliche Färbung wie Mars. Sein Eigenname ist Antares und bedeutet so viel wie „Gegenmars“. Dieses Ereignis findet dicht über dem Südwesthorizont statt. Ein gutes Fernglas ist hierbei ein hilfreicher Begleiter (Abb.2).
Jupiter bleibt im Herbst vorerst ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Erst Ende Oktober verlagert der Riesenplanet seine Aufgangszeit in die Stunden vor Mitternacht.
Saturn befindet sich in der Nähe des Mars und wird wie dieser nur noch bis Ende September zu sehen sein. Wenn die Dämmerung hereingebrochen ist, wird auch der Ringplanet die Horizontlinie bereits überschritten haben.