Die Vorträge, die zwischen 20 und 30 Minuten dauern, finden im Laufe des Abends je nach Bedarf in loser Folge statt. Bei klarem Himmel sind die Fernrohre auf die interessanten Himmelsobjekte gerichtet.
Ab 20:30 Uhr wird es dunkel genug sein, um den Planeten Jupiter zu erkennen. Er steht inmitten des Sternbildes Zwillinge und wird erst weit nach Mitternacht untergehen. Die vier Jupitermonde sind im Teleskop auf den ersten Blick zu sehen. Gegen 0:30 Uhr (MESZ) tritt Kallisto in den Jupiterschatten ein, und um 0:50 Uhr (MESZ) verschwindet Europa hinter der Jupiterscheibe. Der Große Rote Fleck wird allerdings erst nach 1:30 Uhr am Planetenrand auftauchen.
Planet Mars nimmt am 8. April seine Oppositionsstellung zur Sonne ein. Opposition bedeutet, dass er von der Erde aus gesehen am Himmel der Sonne genau gegenüber steht. Damit ist er auch am Astronomietag die ganze Nacht über zu sehen. Der Durchmesser von Mars ist mit 15" bei dieser Opposition nicht besonders gross, aber man wird im Teleskop die Planetenscheibe mit groben Einzelheiten gut erkennen können. Um 20 Uhr geht der rote Planet auf, man findet ihn im Sternbild Jungfrau. Zu später Stunde am 6. April gegen 1:45 Uhr wird der Planet im Süden stehen.
Von Kleinplaneten ist im Teleskop nicht mehr als ein sternförmiges Objekt zu sehen. Als „Wüsten im Weltraum“ haben sie aber doch ihren ganz eigenen Reiz und wer kann schon behaupten einmal bewusst einen solchen Planeten gesehen zu haben. Mitte April stehen sowohl Ceres, der als erstes im Jahr 1801 entdeckte Kleinplanet, als auch Vesta, 1807 Nummer 4 in der Liste der Entdeckungen, in Oppsition (Vesta am 13. und Ceres am 15.4.). Wie Mars ziehen sie ihre Bahnen in der Jungfrau, etwa zehn Grad nördlich des roten Planeten. Nach 20 Uhr treten beide zusammen über den östlichen Horizont. Der Abstand der beiden Kleinplaneten (genau genommen gilt Ceres natürlich als "Zwergplanet") beträgt rund 2,5 Grad – man wird daher beide im kleinen Teleskop bei niedriger Vergrößerung gemeinsam im Gesichtsfeld haben.
Für ganz besonders hartnäckige Besucher und entsprechend engagierte "Sternführer" wird der Tag der Astronomie ab 1 Uhr seinen Abschluss finden: dann steht Saturn gut 15 Grad hoch über dem Südosthimmel (im Sternbild Waage) und sorgt für einen beringten Abschluss der Veranstaltung. Die Saturn-Opposition, wenn der Planet gegenüber der Sonne steht und damit die ganze Nacht über zu sehen ist, ist in diesem Jahr am 10. Mai. Neben dem Planeten und seinem Ring sind auch die Saturnmonde Titan, Rhea, Tethys, und Dione zu erkennen.
Quelle: www.astronomietag.de