Im Januar bietet uns Merkur eine Abendsichtbarkeit. Am 31.01. erreicht der Planet seine größte östliche Elongation. Der Winkelabstand zur Sonne beträgt allerdings nur 18°, so dass relativ wenig Zeit für seine Beobachtung bleibt. Die größten Chancen, den "scheuen" Planeten zu erspähen, bieten sich in den letzten Januar- und ersten Februartagen. Dann kann Merkur in der Dämmerung dicht über dem Horizont im Südwesten aufgesucht werden (Abb. 1).
Mit Beginn des neuen Jahres wandelt sich die Venus vom Abendstern zum Morgenstern. Am 11. Januar steht sie in Konjunktion zur Sonne, bleibt unsichtbar, um bereits ab dem 15. Januar am Morgenhimmel aufzutauchen. Zu diesem Zeitpunkt geht Venus gegen 07.15 Uhr MEZ auf, eine Stunde später bereits die Sonne. Bis Ende Januar verfrühen sich die Aufgänge um eine Stunde und die Helligkeit nimmt merklich zu. Ihren größten Glanz mit einer Helligkeit von -4.9 Größenklassen erreicht Venus Mitte Februar, im Fernrohr ist deutlich die Sichelgestalt der Venus erkennbar. Am Morgen des 26. Februar zieht die Venus in nur einem halben Grad Abstand an der schmalen Sichel des abnehmenden Mondes vorüber (Abb. 2).
Mars ist im Januar weiterhin ein Objekt des Morgenhimmels. Seine Aufgänge verfrühen sich jedoch immer mehr und so wird der rote Planet schon Mitte Februar ab Mitternacht erfolgreich zu beobachten sein. Um diese Zeit finden sich am 19. Februar Mars, Spica (Hauptstern der Jungfrau) und der Mond zu einem Rendezvous ein (Abb. 3).
Der "Star" des Planetenhimmels ist jedoch Riesenplanet Jupiter. Er kommt am 05. Januar in Opposition zur Sonne und ist damit zum Objekt der gesamten Nacht geworden (Abb. 4). Gleichzeitig erreicht er seine größte Helligkeit und seinen größten Durchmesser. Bereits in einem kleinen Fernglas lassen sich seine vier großen Monde beobachten. Da deren Bahnebene in unserer Richtung liegt, erscheinen sie uns wie "aufgefädelt" in einer Linie, wobei sich ihre Stellung zueinander und zu Jupiter in einem reizvollen Wechselspiel ständig ändert (Abb.5). Dabei kommt es auch zu Verfinsterungen, wenn der Schatten des Jupiters einen seiner Monde überstreicht. Mit den höheren Vergrößerungen eines Fernrohrs lassen sich auch Durchgänge der Monde vor der Jupiterscheibe sowie deren Schattenwurf verfolgen. Auch die streifenartige Struktur der Atmosphäre des Gasplaneten und der Große Rote Fleck, ein Wirbelsturm gigantischen Ausmaßes, werden im Teleskop sichtbar (Abb. 6).
Saturn ist im Januar und Februar nur in der zweiten Nachthälfte zu sehen. Erst im April wird der Ringplanet Objekt für abendliche Beobachtungen.