Merkur bietet uns Ende Juli und in der ersten Dekade des August eine bescheidene Morgensichtbarkeit. In dieser Zeit nimmt seine Helligkeit etwas mehr als eine halbe Größenklasse zu. Am 5. August gegen 04:45 Uhr MESZ kommt es zu einem Rendezvous zwischen Merkur und den Planeten Mars und Jupiter, dazu gesellt sich die schmale Sichel des abnehmenden Mondes, klarer Himmel und freie Sicht auf den Osthorizont vorausgesetzt. (s. Abb. 1)
Venus bleibt weiterhin Abendstern. Die niedrige südliche Deklination bewirkt jedoch, dass Venus noch kein besonders auffälliges Objekt ist. Daher bleibt nur wenig Zeit, um den Planeten in der Abenddämmerung am westlichen Horizont ausfindig zu machen. Am 9. August befindet sich unser Mond nahe bei der Venus und kann als Aufsuchhilfe für den Planeten dienen (Abb. 2).
Mars erscheint im Juli erstmals wieder am Morgenhimmel. Sein geringer scheinbarer Durchmesser macht ihn allerdings noch nicht zu einem dankbaren Beobachtungsobjekt für die Teleskope des Amateurs.
Auch Jupiter, der seine Konjunktion mit der Sonne erst hinter sich hat, ist noch ein schwierig zu beobachtendes Objekt. Nur langsam löst er sich im Verlauf der zwei Monate aus den Strahlen der aufgehenden Sonne.
Saturn bleibt im Juli noch ein attraktives Objekt der ersten Nachthälfte. Erst gegen Ende Juli sinkt der Ringplanet bereits um Mitternacht unter die Horizontlinie. Bis dahin bleibt noch Zeit, den Planeten aufzusuchen und seinen Ring zu studieren. Im August nimmt die Sichtbarkeitsdauer dann schnell ab. Dann geht Saturn Ende August bereits gegen 22:10 Uhr MESZ unter.
Der Sternfreund weiß, dass der August in jedem Jahr ein besonderes Himmelsschauspiel bereithält. Es ist der Meteorstrom der Perseiden, der für einen ergiebigen Sternschnuppenregen sorgt. Das Maximum wird in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet. Dann können wir uns an bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde erfreuen. In diesem Jahr stört auch kein Mondlicht. Zur besten Beobachtungszeit zwischen 23:00 Uhr MESZ und 05:00 Uhr MESZ ist der zunehmende Mond bereits untergegangen. Dabei sind mitunter auch helle Erscheinungen, die Feuerkugeln oder auch Boliden genannt werden, zu erwarten. Die Abb. 3 zeigt solch einen hellen Meteor, wie er am 16. August 2010 über dem Very Large Teleskop (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile zu sehen war. Link zur Website: http://www.eso.org/public/images/potw1033a/