Merkur beschert uns Ende Mai bis Mitte Juni eine Abendsichtbarkeit. Jedoch beträgt seine Höhe eine Stunde nach Sonnenuntergang maximal 7° über dem Horizont. Klare Sicht und einen freien Blick auf den nordwestlichen Horizont sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beobachtung. Gute Dienste leistet hier ein kleines Fernrohr oder Fernglas. Am Abend des 30. Mai stehen Merkur, die Venus und Jupiter fast in einer Geraden, wobei die hellere Venus als Aufsuchhilfe für Merkur dienen kann. Am 6. Juni ist Merkur, der als innerer Planet Phasen wie der Mond zeigt, halb beleuchtet, die sog. Dichotomie tritt ein.
Venus kann ihre Rolle als Abendstern nur langsam ausbauen. Wenn es hinreichend dunkel geworden ist, steht sie bereits sehr tief über der Horizontlinie. Zwar verspäten sich die Untergänge immer mehr, doch die ebenfalls immer später untergehende Sonne macht diesen Effekt leider wieder etwas zunichte.
Auf Mars werden wir im Mai und Juni verzichten müssen. Er hat erst seine Konjunktion hinter sich und bleibt damit der Sonne zu nahe. Auch Jupiter wird im Verlauf des Monats Mai endgültig unsichtbar.
Der Star am Planetenhimmel aber ist Saturn. Im Mai ist er während der gesamten Nacht zu sehen und auch Ende Juni wird er erst gegen 02.15 Uhr MESZ die Horizontlinie überschreiten. Am Abend des 19. Juni finden wird den Ringplaneten in der Nähe des Mondes (Abb. 2). Mit einer Ringöffnung um die 18° lässt sich das Ringsystem gut beobachten. Bereits mit einem Fernglas lohnt es sich, nach dem Saturnmond Titan Ausschau zu halten. Im Teleskop sind die Zweiteilung des Ringes, die sog. Cassinische Teilung deutlich zu erkennen. Wegen seiner schnellen Rotation ist Saturn ähnlich abgeplattet wie der Jupiter und zeigt eine ebenso ähnliche Wolkenstruktur.