Zum Ausklang des Jahres bietet uns der Merkur eine recht respektable Morgensichtbarkeit. Ab der letzten Novemberwoche bis Mitte Dezember kann der Planet am morgendlichen Himmel aufgesucht werden. Seinen größten Abstand von der Sonne erreicht er mit 21 Grad am 5. Dezember. Einen anschaulichen Himmelseindruck gibt Abb. 1.
Die Venus bleibt im November weiterhin Morgenstern. Allerdings neigt sie sich immer mehr dem südöstlichen Horizont zu. Mitte Dezember beendet sie ihre diesjährige Beobachtungsperiode und verblasst zusehends in den Strahlen der aufgehenden Sonne, aber nicht ohne ihre "Abschiedsvorstellung" zu geben. Am Morgen des 27. Dezember kommt es zu einer engen Begegnung mit dem Saturn. Die beiden Planeten werden sich dabei auf etwa 33 Bogenminuten Abstand einander nähern, das ist ungefähr der scheinbare Durchmesser des Vollmondes. Sinnvoll ist diese Konstellation bereits mit dem bloßen Auge von ca. 06:00 Uhr bis 07:30 Uhr MEZ zu beobachten. Die Abb. 2 zeigt das Paar am morgendlichen Himmel.
Auch die Beobachtung des Mars wird immer schwieriger. Er steht nach dem Einbruch der Dämmerung bereits sehr tief im Südwesten. Doch unter günstigen Bedingungen kann der nur noch 1.2 Größenklassen helle Planet bis fast zum Jahresende dicht über dem Horizont erspäht werden.
Umso ausgiebiger kann der Jupiter in den beiden letzten Monaten des Jahres beobachtet werden. Am 5. Dezember erreicht er seine Oppositionsstellung zur Sonne und ist damit die ganze Nacht zu beobachten. Schon im November steht der Riesenplanet bereits vor Mitternacht hoch im Südosten. Charakteristisch ist neben seiner Helligkeit sein ruhiges Licht. Damit kann der Planet gut von den Sternen seiner Umgebung unterschieden werden (Abb. 3). Im Fernrohr kann der sogenannte "Große Rote Fleck", ein seit Jahrhunderten beobachteter riesiger Wirbelsturm, bestaunt werden. Seine wechselnde Farbe und Gestalt geben den Astronomen noch immer Rätsel in Bezug auf die Dynamik der Atmosphäre des Jupiters auf. Die Abb. 4 zeigt diesen kosmischen Hurrikan, aufgenommen vom Weltraumteleskop Hubble im April 2007.
Saturn wird erst im neuen Jahr ein attraktives Beobachtungsobjekt werden. Im Dezember ist seine Beobachtung auf eine noch relativ kurze Morgensichtbarkeit beschränkt.