Merkur ist in den Tagen um den 01. Juli am Abendhimmel zu finden. Mitte August steht er auf der entgegengesetzten Seite der Sonne. Dies führt dann zu einer Morgensichtbarkeit des flinken Planeten. In beiden Fällen sind die Sichtbarkeitsbedingungen jedoch recht bescheiden.
Die Venus ist im Juli mit Beginn der morgendlichen Dämmerung am östlichen Himmel zu beobachten. Im August erreicht sie ihren größten scheinbaren Abstand von der Sonne. Damit sind die Beobachtungsbedingungen für Venus ideal. Bereits zum Ende der Nacht strahlt Venus als unübersehbar - 4.2 mag helles Gestirn als Morgenstern.
Mars wird immer lichtschwächer. Dennoch kann der rote Planet im Juli und August noch in geringer Höhe über dem Westhorizont gesehen werden. Seine Untergangszeiten verschieben sich drastisch von ca. 00.40 Uhr MESZ Anfang Juli auf 21.45 Uhr am letzten Tag im August.
Saturn befindet sich in der Nähe des Mars. Das bedeutet, dass diese beiden Planeten ihre Sichtbarkeitsperiode gemeinsam beenden. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 0.8 mag hat Saturn erheblich von seinem Glanz der vergangenen Monate eingebüßt. Eine schöne Konstellation ergibt sich am Abend des 24. Juli. Dann bilden die Planeten Mars und Saturn sowie der Hauptstern der Jungfrau Spica gemeinsam mit dem Mond ein annäherndes Rechteck über dem westlichen Horizont (Abb. 3).
Jupiter ist vorerst ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Dennoch lohnt es sich am frühen Morgen
des 15. Juli nach dem Riesenplaneten Ausschau zu halten. Dann findet nämlich eine Bedeckung des
Jupiters durch den Mond statt.
Alle Planeten befinden sich bei ihrem Lauf um die Sonne stets in der Nähe der Ekliptik. Diese
wiederum wird auch von der Bahn unseres Mondes geschnitten. Wenn der Mond und ein Planet sich
dann am genau demselben Ort aufhalten, findet eine Planetenbedeckung durch den Mond statt. Wegen
der relativ schnellen scheinbaren Bewegung des Mondes um die Erde kann verfolgt werden, wie sich
der Mondrand immer näher an den Planeten schiebt, ihn schließlich bedeckt, bis der Planet auf der
anderen Seite des Mondes wieder erscheint. Weil Jupiter von vier hellen Monden umgeben ist,
werden auch diese nacheinander vom Mond bedeckt. Das Ereignis beginnt um ca. 03.35 Uhr MESZ.
Zuerst werden die Monde Europa und Io bedeckt, dann folgt Jupiter selbst, und schließlich
Ganymed und Kallisto. Der Eintritt erfolgt dabei am östlichen beleuchteten Mondrand. Die
Annäherung von Jupiter ist dabei mit bloßem Auge zu sehen, während die Eintritte der
lichtschwachen Monde wegen des hellen Mondrandes auch im Fernrohr schwierig zu beobachten sein
werden. In derselben Reihenfolge tauchen Jupiter und seine Monde 40 min. später wieder am dunklen
Mondrand auf. Der Austritt wird begleitet von der nun zunehmenden Himmelshelligkeit. Für die
Beobachtung ist die Verwendung eines Fernglases oder Fernrohrs angeraten. Die Abbildungen 1 und 2
geben den Anblick des Jupitersystems und seine Lage zum Mondrand wider.