Am Ende des Jahres bietet uns Merkur noch eine relativ gute Morgensichtbarkeit. Stand der schnelle Planet am 4. Dezember noch in Konjunktion zur Sonne, so hat er bis Jahresende schon einen so großen Abstand von der Sonne erreicht, dass er um den 20. des Monats bereits mit bloßem Auge gesehen werden kann. Er kann dann als relativ heller Lichtpunkt mit einer Größenklasse von 0,4 mag in der Morgendämmerung in geringer Höhe über dem Südosthorizont ausgemacht werden.
Venus befindet sich noch zu nahe an der Sonne, um ihrer Rolle als glänzender Abendstern gerecht zu werden. Bis zum Jahresausgang verschiebt sie ihre Untergangszeit auf 19:15 Uhr. Dann ist es möglich, den Planeten in der Dämmerung aufzuspüren.
Mars ist in den letzten beiden Monaten des Jahres noch ein Objekt für die zweite Nachthälfte. Seine Entfernung von der Erde und die daraus resultierende geringe Größe des Planetenscheibchens machen ihn noch nicht zum attraktiven Beobachtungsobjekt.
Riesenplanet Jupiter bietet bis zum Jahresende ausgezeichnete Beobachtungsbedingungen. Sobald es dunkel wird, ist Jupiter als helles Gestirn im Osten am abendlichen Sternhimmel zu finden. Er befindet sich zwischen den Sternbildern Widder und Fische, damit in einer Region mit nur schwächeren Sternen und ist entsprechend auffällig (s. Abb. 1). Im Fernrohr sind die Streifenstruktur der Jupiteratmosphäre, seine enorme Abplattung und auch die helleren seiner Monde zu sehen.
Saturn steht noch nahe bei der Sonne, so dass es erst im Dezember zu einer noch recht bescheidenen Morgensichtbarkeit kommt.
Die Mondfinsternis am 10. Dezember ist leider nur in ihrer Endphase zu sehen. Wenn der Mond gegen 16:05 Uhr aufgegangen ist, ist die sog. Totalität bereits vorüber, so dass wir lediglich den Austritt aus dem Kernschatten der Erde verfolgen können. Zu diesem Zeitpunkt ist es noch recht hell. Trotzdem kann es reizvoll sein, dass Schauspiel über dem Nordosthorizont zu verfolgen (s. Abb. 2). Gegen 17:15 Uhr findet das Schauspiel mit dem Austritt des Mondes aus dem Kernschatten sein Ende.
Weniger bekannt als der Meteorstrom der Perseiden, die jedes Jahr im August für reiche Sternschnuppen am sommerlichen Abendhimmel sorgen, sind die Geminiden. Fast zu Unrecht, möchte man meinen, denn mit ca. 120 Meteoren pro Stunde sind sie ein sehr ergiebiger Strom. Sie sind zwischen dem 7. und 17. Dezember gut beobachtbar, wobei das Maximum in die Nacht vom 12. auf den 13. Dezember fällt. Ihr Ausgangspunkt, der sog. Radiant, befindet sich in der Nähe des hellen Sterns Kastor in den Zwillingen (s. Abb. 3). Daher haben die Geminiden auch ihren Namen (Zwillinge = lat. Gemini). Es sind dabei auch relativ helle Sternschnuppen zu erwarten, die als Meteoriten mit 35 km/Sekunde in die Erdatmosphäre eintauchen und beim Verglühen die Erscheinung der Sternschnuppen erzeugen.