Anfang September kommt es zu einer Morgensichtbarkeit des Merkurs. Dabei liegt die günstigste Beobachtungszeit zwischen dem 4. und 9. September etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang. Dann kann der sonnennächste Planet in der morgendlichen Dämmerung in etwa 5° Höhe über dem Osthorizont erspäht werden (s. Abb. 1).
Venus stand im August unsichtbar in unterer Konjunktion mit der Sonne und bleibt weiterhin unsichtbar. Bedingt durch den kleiner werdenden Tagbogen reicht auch der allmählich größer werdende Sonnenabstand nicht aus, um die Venus mit bloßem Auge beobachten zu können.
Mars beginnt Ende September ein Objekt der zweiten Nachthälfte zu werden. Erst in den frühen Morgenstunden steigt er über den Horizont. Selbst für Fernrohrbeobachtungen ist er noch nicht besonders attraktiv. Seine Entfernung von der Erde ist noch zu groß, um Einzelheiten auf dem noch kleinen Planetenscheibchen ausmachen zu können.
Umso besser sind die Beobachtungsbedingungen für Riesenplanet Jupiter. Er ist im September bis in den November hinein fast die ganze Nacht zu sehen, da er Ende Oktober in Opposition zur Sonne kommt. Seine große Helligkeit, der große Durchmesser des Planetenscheibchens und günstige Beobachtungszeiten machen ihn zum ausgezeichneten Beobachtungsobjekt sowohl für das bloße Auge als auch natürlich für Fernrohrbeobachter. Die Abb. 2 zeigt seine Position in der Nähe der Sternbilder Stier und Walfisch, die sich aufgrund seiner relativ langsamen Bewegung im Betrachtungszeitraum nur unwesentlich verändert.
Auch Jupiter besitzt ein Ringsystem. Dieses ist jedoch wesentlich weniger ausgeprägt als jenes, welches den Saturn schmückt. Vermutungen über die Existenz eines Ringsystems wurden bestätigt, als die Raumsonde Voyager 1 im März 1979 die Ringe fotografieren konnte. Im Gegensatz zu Saturn bestehen die Ringe des Jupiters aus mikroskopisch feinen Staubpartikeln. Den Aufbau des Ringsystems zeigt Abb. 3. Weiterhin ist eine Aufnahme des Hauptringes zu sehen, gewonnen durch die Planetensonde Galileo im November 1996.
Saturn wird im Verlauf der ersten Septembertage von den Strahlen der Abendsonne verschluckt. Damit bleibt der Ringplanet vorläufig unsichtbar.