Schul- und Volkssternwarte Johannes Kepler Crimmitschau
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Der Planetenhimmel im März und April 2011

von Andreas Fritsche, 27.02.2011
Vorschau der Planetensichtbarkeit und weiterer astronomischer Ereignisse für März und April 2011.

Merkur, sonnennächster und damit schnellster Planet, bietet im März die einzige Abendsichtbarkeit dieses Jahres. Zugleich ist diese recht günstig. Die beste Zeit für eine Beobachtung mit bloßem Auge ist die Zeit um die Monatsmitte. Trotzdem ist Merkur wegen seiner Horizont- und Sonnennähe kein ganz leichtes Objekt. Es bleibt nur reichlich eine Viertelstunde Zeit, um ihn tief am Westhorizont aufzuspüren. Um die Monatsmitte liegt diese Zeit zwischen 18:45 Uhr und 19:05 Uhr. Beim Aufsuchen des Planeten kommt uns der helle Jupiter zu Hilfe. Mitte März zieht Merkur an Jupiter vorbei, so dass dieser als gute Aufsuchhilfe dienen kann (Abb. 1).

Venus bleibt im März Morgenstern. Dabei wird sie jedoch allmählich immer lichtschwächer. Ihre Aufgänge verfrühen sich zwar etwas, aber dafür erfolgen die Sonnenaufgänge ebenfalls immer zeitiger, so dass Venus nach dem 10. April von der Morgensonne überstrahlt wird.

Mars, der rote Planet, befindet sich in der Nähe der Sonne und bleibt in diesem Beobachtungszeitraum unsichtbar.

Die Sichtbarkeit von Jupiter geht ebenfalls seinem Ende entgegen. Ab Mitte März wird er nur noch kurze Zeit am Abendhimmel sichtbar sein, bis er wenige Tage später schon in der Dämmerung untergeht.

Die Beobachtungsbedingungen für Saturn werden immer besser, bis er dann im April die ganze Nacht zu sehen sein wird. Beträgt seine Aufgangszeit Anfang März 21:00 Uhr, so überschreitet der Ringplanet Anfang April bereits um 18:50 Uhr MESZ den Horizont. Am 04. April steht Saturn in Opposition zur Sonne. Er ist zu diesem Zeitpunkt der Erde am nächsten und damit auch entsprechend hell. Mit einer Helligkeit von 0,4 mag erreicht er aber diesmal nicht den maximal möglichen Wert. Das liegt daran, dass sein ausgedehntes Ringsystem beträchtlich zu seiner Gesamthelligkeit beiträgt. Zurzeit beträgt der Öffnungswinkel der Saturnringe relativ zu uns jedoch nur ca. 8°. Umso stärker fällt im Fernrohr jetzt die enorme Abplattung des Planeten auf. Beträgt sein Äquatordurchmesser ca. 120.000 km, so ist sein Durchmesser von Pol zu Pol ungefähr 12.000 km kürzer. Ursache der Abplattung ist die Tatsache, dass der Planet trotz seiner enormen Größe - und der damit entsprechenden Masse - in nur reichlich 10 Stunden um seine eigene Achse rotiert. In Abbildung 2 ist dieser Effekt gut zu sehen. Den Himmelsanblick am späten Abend des 16. April, wenn sich Saturn in der Nähe des Mondes befindet, gibt Abbildung 3 wider.

Merkur und Jupiter
Der Jupiter als Aufsuchhilfe: Merkur und Jupiter in der Abenddämmerung Mitte März (Erstellt mit Stellarium 0.10.4; www.stellarium.org)
Autor: Stellarium.org
Groessenvergleich Erde Saturn
Größenvergleich zwischen Erde und Saturn. Gut sichtbar ist die Abplattung des Planeten. (Quelle: NASA/ESA)
Autor: NASA/ESA
Rendezvous Mond Saturn
Rendezvous von Mond und Saturn am 16. April gegen 23.00 Uhr MESZ in mittlerer Höhe über dem Südhorizont. Dazu gesellt sich Spica, der Hauptstern des Sternbildes Jungfrau (Erstellt mit Stellarium 0.10.4; www.stellarium.org)
Autor: Stellarium.org