Wie bereits in der letzten Monatsübersicht angekündigt, begann das neue Jahr mit einer partiellen Sonnenfinsternis in den Morgenstunden des 4. Januar. Leider war wetterbedingt vielerorts die Beobachtung nicht möglich. Unserem Vereinsmitglied Christian Trefflich ist es dennoch gelungen, durch Wolkenlücken hindurch einige erstaunlich gute Fotos zu schießen (zu sehen auf unserer Startseite unter Sternwarten News).
Bis auf eine kurze Morgensichtbarkeit Anfang bis Mitte Januar bleibt Merkur unsichtbar.
Venus bleibt in den ersten beiden Monaten des Jahres hell strahlender Morgenstern. Selbst wenn die Morgendämmerung einsetzt und alle anderen Sterne schon verblasst sind, kann man den Planeten als auffällig hellen Lichtpunkt über dem Südosthorizont noch ausmachen. Die Aufgänge der Venus verschieben sich von 04:20 Uhr Anfang Januar bis auf 05:25 Uhr Ende Februar. Zusammen mit dem immer früher erfolgenden Sonnenaufgang führt dies zu einer allmählichen Verkürzung der Sichtbarkeitsdauer.
Mars hält sich mit der Sonne am Taghimmel auf, steht im Februar in Konjunktion mit ihr und bleibt damit vorerst unsichtbar.
Jupiter wird sich im Januar und Februar als günstig zu beobachtender Planet darstellen. Erst Ende Januar geht der Riesenplanet vor Mitternacht unter, Ende Februar allerdings schon um 20:30 Uhr. Dennoch ist er weiterhin das dominierende Gestirn der ersten Nachthälfte am südwestlichen Sternhimmel.
Saturn hingegen hat seine günstigste Beobachtungszeit noch nicht erreicht. Im Januar noch ein Objekt der zweiten Nachthälfte, verfrühen sich die Aufgänge des Ringplaneten immer mehr, so dass er im Februar zu einem attraktiven Beobachtungsobjekt wird. Mitte Februar geht Saturn bereits um 22:00 Uhr und Ende des Monats bereits fast eine Stunde früher auf. Die Ringöffnung des Planeten beträgt gegenwärtig ca. 10 Grad, wird aber im Verlaufe des Jahres noch um weitere 5 Grad ansteigen. Diese unterschiedlichen Öffnungen der Saturnringe beruhen auf der Tatsache, dass die Rotationsachse des Planeten um 27 Grad gegen seine Bahnebene geneigt ist. So schauen wir einmal auf die Nordseite, einmal auf die Südseite des Planeten und dann eben genau auf die Kante der Ringe, die dann in einem kleinen Fernrohr scheinbar verschwunden sind. Abbildung 1 zeigt die Stellungen des Ringsystems zu verschiedenen Zeiten. Die Ursache der verschiedenen Ringöffnungen hat der niederländische Astronom, Physiker und Mathematiker Christian Huygens bereits im Jahre 1659 richtig erkannt.
Wie schon im letzen Jahr, begegnet der Mond wieder einmal dem Sternhaufen Plejaden im Stier, ohne ihn zu bedecken. Diese Konstellation kann am Abend des 11. Februar über dem Südwesthorizont in angenehmer Höhe beobachtet werden. (Abbildung 2)