Der sonnennächste und damit schnellste Planet unseres Sonnensystems Merkur kann ab Mitte September in der Morgendämmerung nach 05.45 Uhr MESZ am Osthimmel aufgesucht werden. Die Höhe über dem Horizont beträgt jedoch nur ca. 5°. Außerdem muss man sich beeilen, denn in der dann immer heller werdenden Morgendämmerung verblasst der schwierig zu beobachtende Planet schnell wieder. Schon gegen Ende des Monats beendet Merkur seine kurze Sichtbarkeitsperiode.
Venus wird noch bis Ende September als heller Abendstern strahlen. Am 23. September hat sie ihren sogenannten "Größten Glanz" erreicht, sie ist dann -4.8 mag hell und damit nach Sonne und Mond das dritthellste Objekt am Himmel. Allerdings verfrühen sich ihre Untergänge immer mehr. Geht Venus Anfang September um 21:00 Uhr MESZ unter, so verlagern sich ihre Untergänge immer mehr in die frühen Abendstunden, bis sie schließlich am Monatsende bereits um 19:20 Uhr unter dem Horizont verschwindet.
Planet Mars hat nun endgültig seine Sichtbarkeitsperiode hinter sich gelassen und bleibt bis zum Jahresende unsichtbar.
Für Riesenplanet Jupiter ist die beste Beobachtungszeit angebrochen. Am 21. September befindet er sich in Opposition zur Sonne. Das bedeutet, er ist während der gesamten Nacht sichtbar. Mehr noch: Gleichzeitig ist er zu diesem Zeitpunkt der Erde am nächsten, hat die größte Helligkeit und - besonders für Fernrohrbeobachter wichtig - sein Planetenscheibchen weist den größten Durchmesser auf. Es ist damit die beste Zeit, um nach Oberflächendetails Ausschau zu halten. Bereits mit relativ kleinen Fernrohren sind die Bänder und Streifen zu sehen und auch der sogenannte "Große Rote Fleck", ein ständig bestehender Wirbelsturm riesigen Ausmaßes (zwei Erddurchmesser) kann beobachtet werden. In den letzten Jahren wird auch ein weißes Oval beobachtet, ebenfalls ein Wirbelsturm, allerdings mit einem Durchmesser der Erde kleiner als der Große Rote Fleck. Abb. 1 zeigt eine Aufnahme des Jupiter, aufgenommen mit der Planetensonde Cassini. Im Oktober kommt Jupiter in die Nähe des Uranus. Dieser ist schon im Fernglas zu sehen, vorausgesetzt, man kennt seine Position. Der helle Jupiter kann hier als Aufsuchhilfe dienen, wobei wegen der langsamen Bewegung beider Planeten die Aufsuchkarte von Mitte Oktober bis Ende Oktober gültig ist. (Abb. 2)
Saturn nähert sich immer mehr der Sonne, erreicht Anfang Oktober seine Konjunktionsstellung und bleibt damit bis Ende des Jahres dem Abendhimmel fern.
Wie schon mehrmals in diesem Jahr kommt der Mond auf seinem scheinbaren Umlauf wieder in die Nähe des offenen Sternhaufens der Plejaden, auch Siebengestirn genannt. Abb. 2 zeigt die Konstellation am Abend des 27. September gegen 22:00 Uhr über dem Osthorizont.