Merkur wird sich in den Monaten Mai und Juni einer Beobachtung entziehen. Auch wenn der Planet im Mai seine größte westliche Elongation erreicht, so bleibt er dennoch unbeobachtbar. Seine südliche Deklination von 12 Grad führt zu einem entsprechend kleinen Tagbogen, und so wird Merkur von der Sonne überstrahlt.
Am Abendhimmel wird im Mai und Juni die strahlend helle Venus das dominierende Gestirn sein, eine ganze Weile bevor die anderen Sterne sichtbar werden. Ihre Untergänge verspäten sich immer mehr, so dass sie im Juni bis kurz vor Mitternacht am westlichen Himmel zu sehen sein wird.
Der rote Planet Mars ist im Mai noch bis in die frühen Morgenstunden zu sehen. Seine Helligkeit geht aber allmählich zurück und auch der Durchmesser des Planetenscheibchens wird zunehmend geringer. Ende Juni schließlich liegt seine Untergangszeit bereits um 00:30 Uhr MESZ.
Jupiter ist noch ein Objekt des Morgenhimmels. Liegen seine Aufgänge im Mai noch in den frühen Morgenstunden, so erfolgen diese Ende Juni bereits eine Stunde nach Mitternacht. Die Verfrühung der Aufgänge zeigt dem erfahrenen Beobachter: Die ideale Beobachtungszeit steht noch bevor.
Der Saturn dagegen hat seine Opposition schon hinter sich gelassen. Dennoch ist er weiterhin ein ausgezeichnetes Beobachtungsobjekt. Seine Helligkeit sinkt nur geringfügig und er ist bis in den Juni hinein bis weit nach Mitternacht zu beobachten. Bedingt durch die Bahnlage von Erde und Saturn geht die scheinbare Ringöffnung bis unter zwei Grad zurück.
Venus, Mars und Saturn - Planetenparade am späten Abend des 17. Juni! Dann finden wir über dem Westhorizont diese drei Planeten auf einer scheinbaren Geraden. Auch Regulus, der Hauptstern des Löwen, hat sich mit eingereiht und der zunehmende Mond gesellt sich ebenfalls dazu. Abb. 1 gibt den Himmelsanblick dieser schönen, auch ästhetisch ansprechenden Konstellation wider.
Hingewiesen sei auch auf den Vorübergang des Vollmondes an Antares, dem Hauptstern des Sternbildes Skorpion am Abend des 27. Mai. Dieses schöne Sternbild ist in seiner ganzen Ausdehnung in südlicheren Breiten besser zu beobachten, sein heller, rötlicher Hauptstern ist jedoch auch bei uns auffallend. Nicht umsonst hat er den Namen Antares bekommen. Das heißt soviel wie "Gegenmars" im Hinblick auf seine ebenfalls rötliche Färbung (s. Abb. 2).