Schul- und Volkssternwarte Johannes Kepler Crimmitschau
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Planetenhimmel November und Dezember 2009

von Andreas Fritsche, 29.10.2009
Vorschau der Planetensichtbarkeit und weiterer astronomischer Ereignisse für den November und Dezember 2009

Der Merkur befindet sich im November zu nahe an der Sonne, um ihn beobachten zu können. Auch während der kurzen Abendsichtbarkeit im Dezember wird es schwierig sein, den flinken Planeten erfolgreich beobachten zu können.

Die Venus beendet ihre Sichtbarkeit als Morgenstern. Sie wird nur noch im November in der Dämmerung vor Sonnenaufgang zu sehen sein, bis sie schließlich in den Strahlen der aufgehenden Sonne verblasst.

Mars verlegt seine Aufgangszeit in die Abendstunden. Diese verfrühen sich immer mehr von 22.30 Uhr Anfang November bis 19.30 Uhr Ende Dezember. Damit wird Mars zum idealen Beobachtungsobjekt in den späteren Abendstunden. In der Zeit vom 30. Oktober bis zum 03. November zieht der Mars durch den offenen Sternhaufen Praesepe im Sternbild Krebs. Im Fernglas oder kleinem Fernrohr ist die Wanderung des roten Planeten in dieser Zeit gut zu verfolgen. Wegen seiner Helligkeit und rötlichen Färbung ist der Planet gut über dem Osthorizont zu finden (Bild 1).

Gute Beobachtungsbedingungen bietet weiterhin Riesenplanet Jupiter. Er ist weiterhin ab Beginn der Dämmerung im Südwesten ein Objekt der ersten Nachthälfte. Erst im Dezember zieht er sich allmählich vom Nachthimmel zurück. Aber auch dann bleiben noch drei Stunden, um ihn nach Beginn der Dämmerung zu beobachten.

Ringplanet Saturn ist erst in den Morgenstunden zu beobachten. Aber bereits Ende Dezember geht Saturn um Mitternacht auf, um schließlich im neuen Jahr ein Objekt für die Abendstunden zu werden.

In der Zeit vom 07.-17. Dezember ist der Meteorstrom der Geminiden gut zu beobachten. Dieser steht leider zu Unrecht etwas im Schatten des bekannten Perseidenstroms. Schuld daran ist wohl sein Auftreten in der kalten Jahreszeit. Immerhin können im Maximum bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden. Es handelt sich dabei um relativ langsame Meteore mit einer Geschwindigkeit von ca. 35 km/s. Der Ursprung des Meteorstroms ist noch nicht restlos geklärt. Als "Verursacher" wird der Planetoid Phaeton in Betracht gezogen. Unklar ist jedoch, wie ein Planetoid die für Meteorerscheinungen notwendige Staubwolke liefern kann. So wird vermutet, dass Phaeton ein großer, erloschener Komet sein könnte, der in seiner Frühzeit genug Staub p roduzieren konnte, den wir heute beim Durchgang der Erde durch diese Staubwolke als Meteorschauer wahrnehmen. Die beste Beobachtungszeit liegt um das Maximum am 13. Dezember zwischen 21:00 Uhr und 06:00 Uhr MEZ. Der scheinbare Ausgangspunkt der Sternschnuppen befindet sich im Sternbild Zwillinge unweit des hellen Sterns Castor (s. Bild 2).

Am Silvesterabend verabschiedet sich das Jahr schließlich noch mit einer partiellen Mondfinsternis. Diese wird allerdings nicht sehr spektakulär ausfallen, da der Mond nur mit 8% seines Durchmessers in den Kernschatten der Erde eintritt. Die Finsternis beginnt um 19:52 Uhr, um 20:32 Uhr ist bereits die Mitte der Finsternis erreicht und um 20:54 Uhr ist das Ereignis schon wieder vorbei (s. Bild 3).

Mars in Praesepe
Position des Mars inmitten des Sternhaufens Praesepe am 01. November gegen Mitternacht. (Quelle: www.stellarium.org)
Autor: www.stellarium.org
Meteorstroms der Geminiden
Der Kreis links des Sterns Castor in den Zwillingen kennzeichnet den Ausgangspunkt des Meteorstroms der Geminiden. Anblick des Himmels am 13.12.2009 um 0 Uhr. (Quelle: www.stellaroum.org). Der Ausschnitt unten rechts zeigt die Aufnahme eines hellen Meteors. Die kleinen dunklen Unterbrechungen in der Meteorspur entstehen durch kurzzeitiges Verschließen der Aufnahmeoptik mit einem sog. Shutter. Mit diesen Zeitmarken kann die Geschwindigkeit des Meteors bestimmt werden. (Quelle: ESA, www.sci.esa.int ).
Autor: www.stellarium.org
Mondfinsternis
Anblick des Mondes am 31. Dezember 2009 zur Finsternismitte. Unten rechts ist der verfinsterte Teil der Mondoberfläche markiert. (Quelle: www.stellarium.org)
Autor: www.stellarium.org