Merkur, innerster und damit schnellster Planet unseres Sonnensystems, bietet im April die beste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres. Besonders gut kann man Merkur in der zweiten Monatshälfte am abendlichen Himmel beobachten. Nach Einbruch der Dämmerung kann der Planet in geringer Höhe über dem Westhorizont aufgesucht werden. Am 26. April erreicht Merkur seine größte östliche Elongation, d. h. seinen größten scheinbaren Winkelabstand von der Sonne. Genau am Abend dieses Tages wird es relativ einfach sein, den Planeten aufzuspüren, denn er befindet sich dann fast genau unter der schmalen Sichel des zunehmendes Mondes, die als Aufsuchhilfe dient (Bild 1).
Nach den fast schon historischen Aufnahmen der amerikanischen Sonde Mariner 10 ist die Erforschung des Merkur mit dem Start der Raumsonde Messenger am 03. August 2004 erneut ins Blickfeld der Raumfahrt gerückt. In fast genau zwei Jahren soll diese dann in einen Orbit um den Merkur einschwenken (Bilder 2 und 3).
Die Venus, in den vergangenen Monaten als prachtvoller Abendstern sichtbar, entzieht sich im März allmählich unserer Beobachtung. Bis zum Beginn der dritten Monatsdekade kann sie noch beobachtet werden, bis sie in den Strahlen der untergehenden Sonne verschwindet.
Der rote Planet Mars befindet sich noch zu nahe an der Sonne und bleibt somit im März und April unsichtbar.
Riesenplanet Jupiter ist in den Monaten März und April ein Objekt des Morgenhimmels und damit noch nicht attraktiv für eine Beobachtung zu günstigen Zeiten.
Ausgezeichnete Beobachtungsbedingungen bietet uns der Saturn. Der Ringplanet steht am 08. März in Opposition zur Sonne und ist damit die ganze Nacht zu beobachten. Seine Ringöffnung beträgt jetzt nur noch etwas mehr als zwei Grad. Umso mehr fällt jetzt die Abplattung des Planeten auf, die durch seine schnelle Rotation verursacht wird. Immerhin rotiert der Planet in Äquatornähe in nur reichlich 10 Stunden um seine eigene Achse. Bild 2 zeigt die Position des Planeten zu einer günstigen Beobachtungszeit und Höhe in den Abendstunden.